Christus zwischen Luzifer und Ahriman
Ich schaue das Bild an und denke: Das ist eine sehr lange Geschichte, zu erzählen, wie ich dazu gekommen bin, gerade diese Figuren so zu gestalten. Im Anschluss daran müsste ich auch noch erläutern, warum ich die drei zusammen abgebildet bzw. aufgestellt habe. Mein Impuls dazu kam jedenfalls aus der Arbeit an den lebensgroßen Büsten nach Leonardo da Vinci’s Abendmahl und aus meinem jahrelangen Studium Rudolf Steiners Schriften und Vorträgen. Angefangen habe ich damit, die Figur des Ahriman zu plastizieren, dann machte ich mich an Luzifer heran und schließlich traute ich mich auch den Christus zu modellieren. Anleihen habe ich explizit bei der Figur des Menschheitsrepräsentanten von Rudolf Steiner genommen. Meinen Figuren ging ein intensives Studium auch dieser Großplastik voraus. Ich tauchte also in das Thema ein.
Einzeln habe ich die Plastiken schon an verschiedenen Orten ausgestellt, ja sie sind in New York, Basel und Zürich gezeigt worden, aber gemeinsam waren sie bisher nur ein paarmal zu sehen. Ihr ganzer Sinn aber zeigt sich nur im Gemeinsamen. In einem Vortrag in Heidelberg mit dem Titel „Geist in der Figur“ habe ich die Entstehungsgeschichte und die Aussage der „Trilogie“ – ich nenne das mal so – erläutert und die Beziehungen zum Menschheitsrepäsentanten hergestellt. Im Anschluss musste ich feststellen: Das Thema ist bedeutend und ich habe aus dem Herzen der Anthroposophie gesprochen.