Adolf Schmitt – Entstehung – Zerstörung – Wiedergeburt

Adolf Schmitt, 2023

Adolf Schmitt stammt aus meiner Phase, in der ich Plastiken nur mit Schlägen schaffen wollte. Dazu habe ich nur ein kleines Vierkantholz benutzt und mir zur Aufgabe gestellt, keinerlei anderes Werkzeug zu nehmen. Adolf ist der dritte in einer Reihe von vier mit dieser Technik gefertigten Tonplastiken. Das Spannende dabei ist die Frage: gelingt es zufriedenstellend und was kommt dabei heraus, denn die Technik beeinflusst immer das Ergebnis. Herausforderung ist das, was ich immer brauche. Fragestellungen, deren Ausgang ungewiss sind, an denen ich solange arbeiten kann, bis gute Ergebnisse vor mir stehen.
Adolf habe ich auf einem Künstlermarkt in einer Live-Plastzier-Aktion kreiert. Liveplastik Adolf Schmitt-Entstehung

Adolf Schmitt nach dem Brand 2010


Nach seine Wanderung durch viele Ausstellungen sollte er in meiner geheimen Kammer auf dem Dachboden eine Auszeit erhalten. Der Speicherort ist im Aufbau und gerade fand er Platz in einem Regal, das noch nicht sicher befestigt war. Als dieses nach vorne umkippte und dadurch Adolf herausfiel zerbrach er in Stücke. Diese ruhten eine ganze Zeit lang an diesem Ort. Ohne eine Idee meinerseits.

Adolf Schmitt zerbrochen


Schließlich nahm er als Ruine an der Ausstellung KUNST IM ZELT 2023 teil.

Adolf Schmitt bei KUNST IM ZELT 2023


Danach wollte ich entscheiden, was mit ihm geschehen soll. Klar wurde mir, dass er wieder zusammensetzt und mit Farbe versehen werden muss. Die Bruchstellen wurden geklebt. An diesen Stellen wurde die Oberfläche den Schlagrillen angeglichen und damit das Ganze nicht auseinander fällt mit einem schwarzen Verband versehen bis alles durchgetrocknet war.

Adolf verbunden vor Lichttunnel

Adolf Schmitt geklebt vor Lichttunnel

Da die Schädeldecke nicht mehr rekonstruiert werden konnte, war der Blick in das Innere freigegeben. Das Innere war aus purem Gold, was von außen an seinem Ausdruck kaum erkenn bar war. So ist es auch mit einem Menschen: Das Äußere und das Innere sind nicht gleich. Das Äußere von Adolf gab mir keine andere Wahl als es in Braun zu halten. Ich nahm dazu ein dunkles Ocker aus Roussillon/Frankreich. Das Innere wurde golden. So steht er nun da in neuem Gewand.

Adolf Schmitt, 2023

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